Es wird immer deutlicher, dass die ungeheure Mobilmachung von Menschen, Dingen und Natur, die
mit der Neuzeit einsetzte, eine der größten Herausforderungen, ja vielleicht sogar Rätsel der
Gegenwart bildet. Mit Vorträgen, Gesprächen und künstlerischen Projekten nähern wir uns den
vielfältigen Effekten von globalen Prozessen auf lokale Konstellationen.
Globalisierung ist weder ein räumlich homogenes Phänomen, noch ein zeitlich kontinuierliches: Die
Effekte globaler Verbindungen kommen stets lokal zum Tragen. Prozesse der Mobilisierung verbinden
sich mit situierten kulturellen und ökonomischen Praktiken und verändern Milieus und Atmosphären.
Auch Kosten und Nutzen sind hochgradig ungleich verteilt. In der zeitlichen Erstreckung seit der
ersten Kolonisierungswelle sind zudem Phasen der Ausbreitung, der Rezentrierung und sogar der
Deglobalisierung beobachtbar. Dies betrifft ökonomische Prozesse, aber auch kulturelle
(Sprachpolitik, politische Diskurse der Nationalisierung etc.). So gut wie alle aktuellen politischen
Problemkonstellationen stehen mit diesen Dynamiken des Sich-Rundens der Welt in Zusammenhang:
Ob es um Asyl- oder Sicherheitspolitik geht, um Seuchenbekämpfung, um Klima- und Energiepolitik:
Nichts davon ist denkbar, ohne die lange Geschichte der Kosmopolitisierung an konkreten Orten mit
ins Auge zu fassen.
EXTRAKTIVISMUS, RAUB, RESTITUTION
16.30 Khadija von Zinnenburg Carroll
Österreich und die Restitution. Kunstraub und Kolonialität von Habsburg zu Hitler
Anschließendes Gespräch mit Gudrun Rath und Hans von Trotha
Schlösser, Illusionen und zerbrochene Federn