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Gemeinsame Wagnisse: Das Museum entkolonialisieren
SA, 28.1. / 13-15 Uhr
Was passiert, wenn große Museen in Europa damit beginnen, Kunstwerke aus ihren Sammlungen an Gemeinschaften zurückzugeben, die jenen während der Kolonialisierung entzogen wurden? Dieser Frage widmet sich das internationale Forschungsprojekt REPATRIATES: Artistic Research in Museums and Communities in the process of Repatriation from Europe. Die Rückführung solcher Kulturgüter hat oft komplexe politische, historische, rechtliche und emotionale Dimensionen, die in aktuellen internationalen Fallstudien von Rückführungsanträgen untersucht werden: von Österreich nach Mexiko, vom Vereinigten Königreich nach Australien, von Frankreich nach Benin und Nigeria sowie von Deutschland nach Namibia.
Präsentation, Filmscreenings und Diskussion mit Khadija von Zinnenburg Carroll, Adewole Falade, Verena Melgarejo Weinandt, Samson Ogiamien, Julian Reinisch/Apex film.
Gemeinsame Wagnisse: Das Museum entkolonialisieren
SA, 28.1. / 16-18 Uhr
Seit 2017 wird das Thema der Rückgabe von Objekten, die während der Kolonialzeit nach Europa gebracht wurden, wie einst in den 1960er Jahren, erneut diskutiert. Auf der Grundlage von unzähligen, weitgehend unbekannten Quellen aus Europa und Afrika erzählt Bénédicte Savoy in ihrem Vortrag Afrikas Kampf um seine Kunst – wo stehen wir heute? die gespenstische Geschichte einer verpassten Chance und einer Niederlage, die aktuell mit umso größerer Wucht auf uns zurückschlägt.
Prof. Dr. Bénédicte Savoy wurde 2000 in Paris als Absolventin der Ecole Normale Supérieure mit einer Arbeit über Napoleons Kunstraub in Deutschland promoviert. Seit 2003 ist sie als Juniorprofessorin und seit 2009 als Professorin für Kunstgeschichte der Moderne am Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik an der TU Berlin und seit 2016 Professorin am Collège de France in Paris. Gemeinsam mit Felwine Sarr hat sie 2020 den viel beachteten Bericht über die Restitution afrikanischer Kulturgüter verfasst.
Einführung und Moderation: Vanessa Spanbauer (Journalistin und Historikerin, Wien)
Gemeinsame Wagnisse: Das Museum entkolonialisieren
DO, 26.1. / 18-21 Uhr
Was kann die Forderung nach der Entkolonialisierung des Museums für die zeitgenössische Kunst und künstlerische Forschung bedeuten?
Belinda Kazeem-Kamiński präsentiert die zwei Filme The Letter (2019) und Fleshbacks (2021). Ausgangspunkt ist die eindringliche Erinnerung an eine Gruppe Westafrikaner*innen im Wien des 19. Jahrhunderts. Durch die Verfolgung der hinterlassenen Spuren wird eine Analyse von Archivstrukturen und den darin untergebrachten Objekten eröffnet.
Belinda Kazeem-Kamiński (Wien) ist Autorin, Künstlerin und Wissenschafterin. Verwurzelt in der Schwarzen feministischen Theorie hat sie eine forschungsbasierte und prozessorientierte Untersuchungspraxis entwickelt, die sich mit Archiven befasst, insbesondere mit den Leerstellen in öffentlichen Archiven und Sammlungen. In ihrem Werk verschränkt sie das Dokumentarische mit dem Fiktionalen und zerlegt die Gegenwärtigkeit einer ewigen kolonialen Vergangenheit.